Am ersten Maiwochenende wurde zum ersten Mal in der traditionsreichen Chorgeschichte Wernigerodes ein Doppeljubiläum der beiden Chöre begangen.
Zunächst sangen alle vier Chöre des Landesgymnasiums für Musik in einem ausverkauften Konzert am 5. Mai im Harzer Kultur- und Kongresszentrum gemeinsam.
Am 6. Mai fand im großen Saal des Harzer Kultur- und Kongresszentrums das Festkonzert mit den Ehemaligen statt. Hier sangen der Mädchenchor, der Rundfunk-Jugendchor, sowie der Ehemaligenchor mit insgesamt etwa 350 Sängerinnen und Sängern - es war ein klanggewaltiges Erlebnis.
Dieses besondere Konzert wurde sowohl von den Ehemaligen selbst als auch von den aktuellen Chorleitern Steffen Drebenstedt und Peter Habermann künstlerisch geleitet. Auch der Singeleiter des Rundfunk-Jugendchores, Jannes Schulze, dirigierte die wohl aktuell größte Chorformation in Deutschland.
Noch am Abend beim Ehemaligenball wurde weitergesungen. Es erklangen neben verschiedenen spontan angestimmten Kanons unter anderem auch das „Abendlied“ von Rheinberger.
Auch am Sonntag wurde noch gesungen. Es gab ein gemeinsames Konzert von Kammerchor Wernigerode (Dirigent: Michael Käppler), dem Frauenensemble Phonova Wernigerode (Leitung: Bertram Zwerschke) und dem Jungen Männerchor Wernigerode (Dirigent: Jonas Hilger). Es beschloss ein Wochenende mit abwechslungsreicher Chormusik in vielgestaltigen, erlebnisreichen und bunt gemixten Programmen.
Am 18. und 19. März 2017 wurde der Landeswettbewerb „Jugend musiziert“ u.a. in der Disziplin „Sologesang mit Klavierbegleitung“ in Halle/ S. ausgetragen. Der Wettbewerb „Jugend musiziert“ findet in unterschiedlichsten Kategorien, instrumental, als auch vokal, statt und wird in drei Wertungsrunden ausgetragen.
Zunächst können sich junge Talente für den Regionalwettbewerb anmelden. Ist dieser erfolgreich absolviert, delegiert die jeweilige Jury die Besten zum Landeswettbewerb, von dort besteht die Möglichkeit zur Qualifikation für den Bundeswettbewerb. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die das Landesgymnasium für Musik Wernigerode in den Wettbewerb schickte, konnten ihre Leistungsfähigkeit eindrücklich dokumentieren.
In der Altersgruppe IV erreichte Patricia Skomrock, Sopran, begleitet von Christine Goldstein 23 Punkte (von 25 möglichen), (Fachlehrer Rainer Fiala) und somit die Weiterleitung zum Bundeswettbewerb in Paderborn, im Juni 2017. In der Altergruppe VI ersang Alena Figueroa, Sopran, begleitet von Sabine Korporal, (Fachlehrer Rainer Fiala) 21 Punkte und Lucas Waclawczyk, Bass, konnte, begleitet von Christine Goldstein (Fachlehrer Bertram Zwerschke) 23 Punkte erreichen und wurde ebenfalls zum Bundeswettbewerb delegiert.
In Paderborn treffen nun im Juni die Finalisten aller 16 Bundesländer aufeinander, um im Wettbewerb herauszufinden, wer künftig im professionellen Musikgeschäft mitwirken möchte und darf. Dazu den Kandidaten viel Erfolg.
Der Übergang von der Grundschule an das Gymnasium stellt für alle Schüler eine große Herausforderung dar. Es gibt neue Fächer, neue Lehrer und eine noch ungewohnte Arbeitsumgebung. Auch für die Lehrer bedeutet die Arbeit mit den jüngsten Gymnasiasten in vielerlei Hinsicht Neuland: Die an der Grundschule geübten Arbeitsmethoden (z.B. Freiarbeit) kommen am Gymnasium nur selten zur Anwendung. Stattdessen wird vielfach die mangelnde Selbstständigkeit der Schüler beklagt. Um daran zukünftig gezielt zu arbeiten, wurde für den 5. und 7. Schuljahrgang das Projekt „Na Klar!“ aus der Taufe gehoben, dessen Name auf den Kern dieser Methodenschulung zielt: „Nicht allein – Kooperativ lernen an Rahmenthemen“.
Beinahe alle Fächer dieser Jahrgangsstufen beteiligten sich eine Woche lang an diesem Projekt. Die Schüler wurden dabei zu der Erkenntnis geführt, dass Erfolgt nicht zuletzt von der eigenen Arbeit und sinnvollen Nutzung der Zeit abhängt.
Auch die abrechenbaren Ergebnisse kamen nicht zu kurz, was die überwiegend guten Fach- und Prozessnoten zeigen, die während dieser Zeit in allen Fächern vergeben wurden. Die Rückmeldung der Schüler war durchweg positiv („Zeit ist kostbar“, „Ich wusste gar nicht, dass ich selbst einen solchen Plan bauen kann“, „Ich kann auch ohne die Hilfe der Lehrer klarkommen“, „Ich denke mehr nach“), sodass eine langfristige Fortführung dieser besonderen Form des Arbeitstrainings geplant ist.
Ach so, ein weiteres wichtiges Ziel, das mit dieser Methodenübung verbunden ist, wurde vom ersten Tag an bei allen Beteiligten sichtbar: Motivation.
Im Rahmen der Schulpartnerschaft mit der Music Academy of Music and Dance Jerusalem war der Ankor Chor zum zweiten Mal zu Gast am Landesgymnasium.
Diese Kooperation existiert seit Jahr 2013 und hat zwei Schulen zusammengeführt, die die Liebe zur Musik teilen und deshalb bei ihren Begegnungen viel und gemeinsam musizieren, dabei aber auch individuelle Freundschaften schließen und diese pflegen. Die Sängerinnen aus Israel wurden erstmals von Gastfamilien des Mädchenchores aufgenommen und konnten so abends hautnah die deutsche Lebensart kennenlernen.
Tagsüber besuchten sie gemeinsam mit ihren „Gastgeschwistern“ die Schule, wobei neben den täglichen Chorproben auch eine Stadtführung, der Besuch von Schloss und Harzmuseum sowie Einblicke in den Unterricht gehörten.
Höhepunkt der Besuchswoche waren zweifelslos das Gemeinschaftskonzert beider Mädchenchöre im Festsaal des „Alten Lyceums“ vor Schülern und Kollegium des Landesgymnasiums sowie das öffentliche Konzert in der gut besuchten St.-Sylvestri-Kirche. Dabei präsentierten beide Ensemble Ausschnitte aus ihren Repertoires und einen abschließenden Programmteil mit gemeinsam erarbeiteten Titeln, die vom getragenen „Hymn to Freedom“ bis zum ansteckenden „It don’t mean a thing“ reichten.
Während der Begegnung in Wernigerode wurde die kontinuierliche Fortsetzung des Austausches verabredet, der zukünftig immer im Februar abwechselnd in Wernigerode und Jerusalem stattfinden soll. Mit Vorfreude erwarten beide Ensembles das geplante Wiedersehen im Februar 2018 in Jerusalem.
Ein Dankeschön gilt neben den Verantwortlichen des Mädchenchores für die organisatorische Vorbereitung allen Gastfamilien für die engagierte Unterstützung sowie dem Landesschulamt Sachsen-Anhalt bzw. dem Pädagogischen Austauschdienst der KMK für die finanzielle Förderung der diesjährigen Schülerbegegnung.
Spritzig, witzig und unerhört engagiert präsentierte sich eine Gruppe von Studenten der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg im Festsaal des Alten Lyzeums den Schülerinnen und Schülern des Landesgymnasiums. In einer Improvisationsshow erfanden sie nach Themenvorgaben des Publikums aus dem Augenblick heraus in atemberaubendem Tempo, darstellerisch einfallsreich, geistreich-wortgewandt und musikalisch-stilistisch treffsicher Szenen, die die Lachmuskeln aller Zuschauer eine Stunde lang nicht zur Ruhe kommen ließen.
Unter fachkundiger Anleitung der Dozentin Uta Lesch konnten am Vormittag auch Schülerinnen und Schüler des Musikgymnasiums ihr Improvisationstalent in einem Workshop ausprobieren. Die Mutigsten wirkten an der Seite der „Profis“ in der Abendvorstellung mit.